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„Weil ich woanders gebraucht werde."

Michael Keller, 48, von der Selbstständigkeit in die Zeitarbeit

„Die Krise hat mich sehr hart getroffen. Als NLP- und Hypnose-Lehrtrainer gebe ich Kurse.“

„Durch die Corona-Krise sind zwei Lehrgänge im Wert von 24.000 Euro einfach weggefallen“, berichtet der 48-jährige Michael Keller. Plötzlich kam Corona, dann die finanzielle Krise und damit war auch die Perspektive weg. Die weggebrochenen Kurse können frühestens in fünf Monaten starten. Zwei bis drei Monate wäre der frisch gebackene Selbstständige über die Runden gekommen, aber für fünf Monate und gegebenenfalls länger, fehlte einfach „die Luft zum Atmen“.

„Der Pflegeberuf ist wirklich ehrenhaft und ich wurde darin ausgebildet. Allerdings ist das knapp 20 Jahre her“, erklärt Michael Keller seine Überlegungen in der Not. Schnell entschloss er sich dennoch anzupacken. Er rief bei der Zeitarbeitsfirma Felten Personalservice an und zwei Wochen später fing er in einer Pflegeeinrichtung in Marl an, zu arbeiten. Medikamente ausgeben, Körperpflege, Zuckermessen, Beschäftigung mit den Menschen und ganz viel Zuhören stehen nun auf seinem Tagesprogramm. „Ich spüre natürlich wie alle im Gesundheitssystem den großen Druck und den Personalmangel, aber dieser Beruf gibt einem so viel zurück“, meint er. Trotzdem möchte er nach der Krise seiner Leidenschaft als Trainer und Coach wieder weiter nachgehen. „Meine Berufung liegt im Training und Coaching“. (KM)

 

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